Wer hat wen gewählt?

Wie haben Junge und Alte gewählt?

Bei der Landtagswahl am 13. März 2016 in Baden-Württemberg waren manche Parteien eher bei den Jüngeren, andere eher bei den Älteren erfolgreich. 

Die Grünen beispielsweise erhielten über alle Altersgruppen hinweg 30,3 Prozent der Stimmen. Bei den 18- bis 24-Jährigen waren die Grünen zwar die beliebteste Partei - doch weil in dieser Altersgruppe nur 30,1 Prozent für sie stimmten, war ihr Ergebnis dennoch unterdurchschnittlich. Besonders erfolgreich sind die Grünen hingegen bei den 45- bis 59-Jährigen (35,2 Prozent der Wähler/innen dieser Altersgruppe stimmten für sie). Die CDU konnte die Grünen bei der Landtagswahl 2016 nur in einer einzigen Altersgruppe überholen: und zwar bei den Über-70-Jährigen.

Die CDU erhielt über alle Altersgruppen hinweg 27 Prozent der Stimmen. Besonders erfolglos waren sie bei den 45- bis 59-Jährigen: hier holten sie sie nur 22,4 Prozent. Den höchsten Wert erreichten die Christdemokraten bei den Über-70-Jährigen: in dieser Altersgruppe stimmten 36,9 Prozent für die CDU.

Die AfD erhielt über alle Altersgruppen hinweg 15,1 Prozent der Stimmen. Gegenüber der neu gegründeten Partei waren die Über-70-Jährigen am skeptischsten: in dieser Gruppe erhielt die Alternative für Deutschland nur 9,6 Prozent der Stimmen. Auch bei den 18- bis 24-Jährigen schnitt die AfD mit 12,3 Prozent unterdurchschnittlich ab. Hohe Werte erreichte die AfD hingegen in allen Altersgruppen zwischen 25 und 60 Jahren.

Die SPD erhielt über alle Altersgruppen hinweg 12,7 Prozent der Stimmen. Am niedrigsten war der Wert mit 9,6 Prozent bei den 35- bis 44-Jährigen. Ähnlich wie die CDU schnitt auch die SPD bei den 60- bis 69-Jährigen und besonders bei den Über-70-Jährigen besser ab als im Durchschnitt.

Die FDP erhielt über alle Altersgruppen hinweg 8,3 Prozent der Stimmen. Am wenigsten Anklang fand die Liberalen bei den 25- bis 34-Jährigen, nur 6,2 Prozent dieser Gruppe stimmten für sie. Ähnlich wie CDU und SPD war auch die FDP bei den 60-bis 69-Jährigen (9,4 Prozent) sowie bei den Über-70-Jährigen (10,8 Prozent) besonders erfolgreich.

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Wen haben Frauen und Männer gewählt?

Beim Abstimmungsverhalten bei der Landtagswahl 2016 in Baden-Württemberg hat auch das Geschlecht eine Rolle gespielt - bei manchen Parteien allerdings mehr als bei anderen.

Die Grünen erreichten bei beiden Geschlechtern 30,3 Prozent der Stimmen. Bei den Frauen waren sie wesentlich erfolgreicher: 32,8 Prozent der weiblichen Wähler stimmten für die Öko-Partei; bei den Männern waren es nur 27,6 Prozent. Wie unsere Zusammenstellung zum Frauenanteil im baden-württembergischen Landtag zeigt,spielten weibliche Landtagskandidaten bei den Grünen eine große Rolle: 46 Prozent der Kandidaten waren weiblich, die neue Grünen-Fraktion im Landtag besteht zu 47 Prozent aus Frauen. Einen vergleichbar hohen Wert erreicht keine der anderen Parteien. Ob es einen direkten Zusammenhang zwischen weiblichen Kandidaten und den Wahlerfolg bei Frauen gibt, muss allerdings noch untersucht werden.

Die CDU erreichte bei beiden Geschlechtern 27 Prozent der Stimmen. Auch die Christdemokraten waren bei den Frauen erfolgreicher und erhielten 28,3 Prozent der weiblichen Stimmen. Eine genauere Auswertung zeigt, dass dafür vor allem ältere Frauen über 70 Jahren verantwortlich waren: in dieser Gruppe erhielt die CDU 38,5 Prozent der Stimmen. Bei Männern waren es 25,6 Prozent, bei älteren Männern über 70 Jahren 34,8 Prozent. Der Anteil weiblichen CDU-Kandidaten im Wahlkampf lag bei 21 Prozent, in der neuen CDU-Fraktion beträgt der Frauenanteil 17 Prozent.

Die AfD erhielt bei beiden Geschlechtern 15,1 Prozent. Bei dieser Partei ist die Abweichung zwischen dem Votum der Frauen und Männer am größten: während die 2013 gegründete Partei von nur 11,6 Prozent der Frauen gewählt wurde, erreichte sie bei männlichen Wählern 18,7 Prozent. Besonders hoch war die Zustimmung bei Männern zwischen 25 und 60 Jahren: hier erreichte die "Alternative für Deutschland" Spitzenwerte bis zu 22 Prozent. Im Wahlkampf hatte die AfD zu 90 Prozent männliche Kandidaten aufgestellt, in der neuen AfD-Fraktion wird der Frauenanteil bei 13 Prozent liegen.

Die SPD erreichte bei beiden Geschlechtern 12,7 Prozent. Die Abweichung zwischen weiblichen Wählern (13 Prozent) und männlichen Wählern (12,3 Prozent) ist vergleichsweise gering. Bei der Landtagswahl waren 26 Prozent der SPD-Kandidaten weiblich, in der neuen SPD-Landtagsfraktion beträgt die Frauenquote allerdings nur 11 Prozent.

Die FDP erreichte bei beiden Geschlechtern 8,3 Prozent. Männliche Wähler entschieden sich in der Wahlkabine etwas häufiger für die Liberalen (8,6 Prozent) als weibliche Wähler (8 Prozent). Im Landtagswahlkampf waren 21 Prozent der FDP-Kandidaten weiblich, in der neuen FDP-Fraktion beträgt der Frauenanteil allerdings nur 8 Prozent.

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Vom wem wurden die einzelnen Parteien gewählt?

Die Zahlen des Statistischen Landesamtes in Baden-Württemberg zeigen auch, wie sich die Wählerschaft der einzelnen Parteien bei der Landtagswahl am 13. März 2016 zusammengesetzt hat - insbesondere was die Wählerschaft betrifft. Insgesamt werden die Wählerinnen und Wähler (nicht nur) in Baden-Württemberg immer älter. Bei den aktuellen Landtagswahlen kamen nur noch 6,9 Prozent aus der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen. 12,6 Prozent der Wähler waren 25 bis 34 Jahre alt, 12,7 Prozent waren 35 bis 44 Jahre alt.

Die größte Gruppe bilden mit 30,8 Prozent die Menschen im mittleren Alter (45 bis 59 Jahre). Die Über-70-Jährigen machen mit 21,2 Prozent schon heute die zweitgrößte Gruppe unter den Wählern aus, gefolgt von den 60- bis 69-Jährigen (15,8 Prozent). (Die einzelnen Gruppen umfassen unterschiedlich viele Jahrgänge und sind deshalb nicht direkt miteinander vergleichbar; nach Angaben des Statistischen Landesamtes hat diese Einteilung keine methodischen Gründe, sondern ist historisch gewachsen.)

Die folgende Grafik zeigt, welche Altersgruppen in der Wählerschaft der einzelnen Parteien überproportional stark vertreten sind.

So sind die Grünen zwar - in absoluten Zahlen - bei allen Altersgruppen außer den Über-70-Jährigen stärkste Partei geworden (siehe erste Grafik auf dieser Seite). Doch überproportional stark haben sie bei den 45- bis 59-Jährigen gepunktet: ihre Wählerschaft kommt zu 36 Prozent aus dieser Altersgruppe.

Bei der Wählerschaft der CDU ist die Gruppe der Über-70-Jährigen mit 28,9 Prozent besonders stark vertreten - an der gesamten Wählerschaft macht diese Altersgruppe nur 21,2 Prozent aus.

Bei der AfD hingegen sind alle Altersgruppen zwischen 25 und 59 Jahren überproportional stark vertreten. Insgesamt machen diese Altersgruppen 56,1 Prozent der Bevölkerung aus - die Wählerschaft der AfD kommt hingegen zu 64,7 Prozent aus der Gruppe der 25- bis 59-Jährigen. Insbesondere die Über-70-Jährigen sind hingegen klar unterrepräsentiert bei den AfD-Wählern.

Die SPD-Wählerschaft kommt überproportional stark aus zwei ganz unterschiedlichen Altersgruppen: einerseits aus der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen (zu 7,5 Prozent), andererseits aus der Gruppe der Über-70-Jährigen (27,1 Prozent).

Bei der FDP sind - ähnlich wie bei CDU und SPD - ältere Wähler/innen über 70 Jahren in der Wählerschaft mit 27,5 Prozent stark überrepräsentiert. Auch bei den 60- bis 69-Jährigen können die Liberalen punkten: diese machen 17,8 Prozent ihrer Wählerschaft aus. 

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Wie haben einzelne Berufsgruppen abgestimmt?

Welche Partei bei der Landtagswahl am 13. März 2016 in Baden-Württemberg bei Arbeiter/innen, Angestellten oder Selbstständigen besonders erfolgreich war, hat das Meinungsforschungsunternehmen Infratest Dimap erhoben. Dafür wurden Wähler/innen direkt nach dem Gang zur Urne befragt. Die Prozentzahlen geben jeweils an, welcher Anteil einer bestimmten Gruppe sich für eine bestimmte Partei entschieden hat.

Die Ergebnisse sind überraschend:

In der Berufsgruppe der Angestellten sind die Grünen mit 33 Prozent stärkste Kraft und punkten überdurchschnittlich stark. Doch auch die AfD ist hier erfolgreich: während sie bei allen Berufsgruppen 15 Prozent der Stimmen erreicht, sind es bei den Angestellten 17 Prozent.

Bei den Selbständigen erreicht besonders die FDP einen überdurchschnittlichen Wert: während sich über alle Berufsgruppen hinweg nur 8 Prozent für die Liberalen entscheiden, sind es bei den Selbständigen 15 Prozent. Auch die CDU kann bei den Selbständigen punkten: 30 Prozent von ihnen wählen die Christdemokraten - über alle Berufsgruppen hinweg sind es nur 27 Prozent.

Bei den Rentner/innen liegt die CDU deutlich vorne: 32 Prozent der Menschen im Ruhestand geben ihnen ihre Stimme. Für die SPD stimmen 17 Prozent der Rentner/innen - auch dieser Wert ist überdurchschnittlich hoch. Gegenüber der AfD sind die Rentner/innen kritisch: nur 10 Prozent von ihnen wählen die "Alternative für Deutschland".

In der Gruppe der Arbeiter/innen erreicht die SPD mit 13 Prozent nur noch einen durchschnittlichen Wert - über alle Berufsgruppen hinweg entschieden sich ebenfalls 13 Prozent für die Sozialdemokraten. Stärkste Kraft ist hier die 2013 gegründete AfD mit 30 Prozent. Alle anderen Parteien, also Grüne, CDU und FDP, können nur unterdurchschnittlich punkten.

In der Gruppe der Arbeitslosen kann die AfD am stärksten punkten: 32 Prozent der Menschen ohne Beschäftigung entscheiden sich für die "Alternative für Deutschland". Die Unterstützung für die SPD fällt mit 14 Prozent leicht überdurchschnittlich aus, alle anderen Parteien schneiden in dieser Gruppe unterdurchschnittlich ab.

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Alle Texte und Grafiken auf dieser Seite beruhen auf den Ergebnissen der Repräsentativen Wahlstatistik, die das Statistische Landesamt Baden-Württemberg zur Landtagswahl am 13. März 2016 erhoben hat. Die Zahlen findet man hier.

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