Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl am 13. März 2016

Statista-Grafik: Wahlbeteiligung in BW seit 1952


Die Wahlbeteiligung bei den Landtagswahlen am 13. März 2016 in Baden-Württemberg war außergewöhnlich hoch: von knapp 7,7 Wahlberechtigten gingen gut 5,4 Millionen wählen, das entspricht einem Anteil von 70,4 Prozent. Ein so hoher Wert ist das letzte Mal in den 80er Jahren erreicht worden: bei den baden-württembergischen Landtagswahlen im Jahr 1988 lag die Wahlbeteiligung bei 71,8 Prozent.

Die Auswertung der Wählerwanderung zeigt, dass besonders die Alternative für Deutschland viele Nicht-Wähler aktiviert hat: laut dem Forschungsinstitut Infratest Dimap stimmten 209.000 frühere Nicht-Wähler bei der Landtagswahl am 13. März 2016 für die AfD. Die Grünen konnten 129.000 frühere Nicht-Wähler zu den Urnen locken, die FDP 43.000 und die Linke 9.000. Die beiden Volksparteien CDU und SPD verloren wiederum Wähler: 15.000 frühere CDU- und 61.000 frühere SPD-Wähler gingen diesmal nicht zur Abstimmung.

Am höchsten war die Beteiligung bei baden-württembergischen Landtagswahlen im Jahr 1972, als 80 Prozent der Wahlberechtigten an die Wahlurnen gingen. Nachdem CDU und SPD von 1968 bis 1972 eine große Koalition gebildet hatten, errang die CDU mit ihrem Spitzenkandidaten Hans Filbinger 1972 die absolute Mehrheit und stellte noch bis 1992 alleine die Regierung.

Am niedrigsten war die Wahlbeteiligung 2006, als nur 53,4 Prozent der Berechtigten zur Wahl gingen. Damals wurde eine schwarz-gelbe Landesregierung unter Günther Oettinger im Amt bestätigt.

Die Untersuchungen von Infratest Dimap zu den Wählerwanderungen bei der Landtagswahl BW am 13. März 2016

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Wie wirkt sich das Alter auf die Wahlbeteiligung aus?

Grundsätzlich galt bei den Landtagswahlen 2016 in Baden-Württemberg: je älter Wahlberechtigte sind, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihre Stimmen tatsächlich abgeben. Während bei den 21- bis 24-Jährigen nur etwa jeder Zweite wählen ging (52 Prozent), waren es bei den 60- bis 69-Jährigen fast drei von vier Wahlberechtigten (73,8 Prozent). 

Von dieser Regel gibt es allerdings zwei Ausnahmen: Erstwählerinnen und Erstwähler scheinen noch besonders motiviert zur Stimmabgabe zu sein. Von den 18- bis 20-Jährigen gingen 55,9 Prozent wählen. Bei den Über-70-Jährigen hingegen geht die Wahlbeteiligung wieder zurück: bei den Landtagswahlen 2016 betrug sie 66,7 Prozent. Menschen über 70 Jahren gehen also immer noch häufiger wählen als Jüngere, aber nicht mehr so häufig wie Menschen zwischen 60 und 69 Jahren.

Die geringe Wahlbeteiligung junger Menschen verstärkt die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Wahlen. Denn auch der Anteil junger Wahlberechtigter sinkt: bei den Landtagswahlen 2016 war nicht einmal mehr jeder vierte Wahlberechtigte unter 35 Jahren (23,2 Prozent; Landtagswahlen 1980: 30 Prozent). Der Anteil älterer Wahlberechtigter hingegen steigt: bei den Landtagswahlen 2016 war jeder dritte älter als 60 Jahre (34,4 Prozent; Landtagswahlen 1980: 25,5 Prozent).

Die Zahlen zur Wahlbeteiligung unterschiedlicher Altersgruppen werden vom Statistische Landesamt von Baden-Württemberg erhoben. Sie beziehen sich nur auf die Wahlberechtigten, die keine Briefwahl beantragt haben, und liegen deshalb etwas niedriger als die Gesamtzahlen zur Wahlbeteiligung. 

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